Autokennzeichen und weitere Arten von Kfz-Kennzeichen
Inhalt
- Welche Arten von Kfz-Kennzeichen gibt es?
- Woraus setzt sich ein Kfz-Kennzeichen zusammen?
- Was ist ein Wunschkennzeichen und wie reserviere ich es?
- Wie werden Kfz-Kennzeichen hergestellt?
- Wo erhält man die Nummernschilder?
- Benötigen Anhänger und Fahrradträger ein eigenes Kennzeichen?
- Wie werden Nummernschilder in der Schweiz bezeichnet? Wie in Österreich?
Welche Arten von Kfz-Kennzeichen gibt es?
Kfz-Kennzeichen können verschiedenartige Ausformungen haben: Standardkennzeichen, historische Kennzeichen (auch Oldtimer-Kennzeichen oder H-Kennzeichen genannt), Saisonkennzeichen, E-Kennzeichen für Elektrofahrzeuge, Kurzzeitkennzeichen, Kennzeichen für Probe- und Überführungsfahrten, Wechselkennzeichen, Händlerkennzeichen, Behördenkennzeichen, Tarnkennzeichen, Diplomatenkennzeichen und viele mehr. Auf die wichtigsten Arten von Kfz-Kennzeichen und Autokennzeichen in Deutschland gehen wir in diesem Ratgeber näher ein.
Die physischen Schilder werden in der Regel an der Front und am Heck des Fahrzeugs befestigt. Bei Motorrädern und Anhängern reicht ein Nummernschild am Heck aus. Die Verwendung von Kennzeichenhaltern ist dabei optional.
Woraus setzt sich ein Kfz-Kennzeichen zusammen?
Das Kfz-Kennzeichen selbst ist nicht etwa das physische Nummernschild, sondern eine Kombination aus Buchstaben und Zahlen, die einem Fahrzeug individuell zugeordnet wird. Diese Registrierungsnummer wird im Zulassungsregister und in den Fahrzeugunterlagen vermerkt und auf die Nummernschilder geprägt.
Die ersten ein bis drei Buchstaben stehen für den Zulassungsbezirk, in dem das Kraftfahrzeug zugelassen wurde. Ein Zulassungsbezirk ist dabei meist gleichbedeutend mit einem Kreis bzw. Landkreis oder einer größeren Stadt. Auf dieses Ortskürzel folgen ein bis zwei weitere Buchstaben sowie bis zu vier Zahlen.
Maximal darf ein Kfz-Kennzeichen aus 8 Zeichen zusammengesetzt sein (die Prägung erfolgt dann in der Schriftart Engschrift). Dies beinhaltet bereits zusätzliche Zeichen wie das H bei einem Oldtimerschild, das E für ein Elektrokennzeichen oder die Anfangs- und Endmonate bei einem Saisonkennzeichen. Je nach Fahrzeug und gewählter Schilderart und Kennzeichengröße stehen aus Platzgründen mitunter weniger Zeichen zur Verfügung.
Was ist ein Wunschkennzeichen und wie reserviere ich es?
In Deutschland können die Buchstaben und Zahlen einer Kennzeichenkombination auf Wunsch vom Fahrzeughalter frei gewählt werden. Für ein derartiges Wunschkennzeichen fällt eine an allen Zulassungsstellen einheitliche Zusatzgebühr von insgesamt 12,80 Euro an, die vom Fahrzeughalter bei der Kfz-Zulassung zu entrichten ist.
Die meisten Städte und Landkreise bieten mittlerweile eine Online-Reservierung für Wunschkennzeichen auf ihren Websites an. Alternativ kann man private Anbieter nutzen, über die man gebündelt auf alle Reservierungstools der Zulassungsbehörden zugreifen kann. Eine erfolgreiche Reservierung ist dabei stets auch mit der Prägung der passenden Kfz-Kennzeichen verbunden, da sich die Anbieter hierdurch finanzieren. Auch wir bieten einen derartigen Wunschkennzeichen-Reservierungsservice an.
Wie werden Kfz-Kennzeichen hergestellt?
Der Herstellungsprozess von Kfz-Kennzeichen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten so gut wie nicht geändert. Er besteht im Wesentlichen aus zwei Schritten: dem Stanzen und der Heißsiegelung.
Für das Stanzen wird eine Kennzeichenplatine – ein sogenannter Rohling – in einer Art Schublade fixiert. Der Präger belegt den Rohling sodann mit den sogenannten Klotzwerkzeugen – meist aus Plastik und Kupfer bestehenden Ausformungen der verschiedenen Buchstaben und Zahlen.
Anschließend wird die Schublade für wenige Sekunden in eine hydraulische Presse geschoben. Die Presse drückt die Klotzwerkzeuge auf den Rohling (üblicherweise mit einem Druck von 50 Tonnen), wodurch die Buchstaben und Zahlen in den Rohling gestanzt werden. Die gestanzte Platine wird der Halterung entnommen und dem nächsten und letzten Bearbeitungsschritt, der Heißsiegelung, zugeführt.
Bei der Heißsiegelung wird der gestanzte Rohling durch eine auf ca. 200 Grad aufgeheizte Walze geschoben. Zwischen Walze und Rohling wird eine – in der Regel schwarze – Folie aufgezogen. Beim Durchlaufen der Walze färbt die Folie die gestanzten Teile des Rohlings ein, so dass die Buchstaben und Zahlen sowie der Rand des Nummernschilds nun ihre typische schwarze Farbe tragen. Bei grünen oder roten Kennzeichen wird eine entsprechend gleichfarbige Folie verwendet.
Wo erhält man die Nummernschilder?
Die Kennzeichenkombinationen werden in Deutschland von der jeweiligen Straßenverkehrsbehörde eines Zulassungsbezirks (in der Regel eine kreisfreie Stadt oder ein Landkreis) vergeben. Jedes zulassungspflichtige Fahrzeug erhält dabei ein eigenes Kfz-Kennzeichen. Autokennzeichen stellen hierbei den größten Anteil.
Die Prägung und Ausgabe der Nummernschilder liegt in Deutschland – im Gegensatz zu vielen anderen Staaten – aber komplett in privater Hand. Wer einen Neuwagen erwirbt oder ein Firmenfahrzeug nutzt, muss sich meist nicht selbst um Zulassung kümmern. In der Regel bieten die Autohäuser hier einen Komplettservice an, der neben der Zulassung auch die Autokennzeichen beinhaltet.
Wer sich hingegen selbst um neue Nummernschilder kümmern muss oder möchte, hat inzwischen die Wahl: Entweder man besorgt sich die Schilder auf herkömmlichen Weg, d.h. in einem örtlichen Schilderladen. Oder man nutzt das Internet und bestellt sich die passenden Autoschilder direkt nach Hause.
Meist in unmittelbarer Umgebung einer Zulassungsstelle finden sich in der Regel mehrere Schilderläden, die vor allem Autokennzeichen, aber auch Kennzeichen für andere Fahrzeugtypen anfertigen. Als Faustregel gilt: Je näher sich der Schilderladen an der Zulassungsstelle befindet, desto teurer sind üblicherweise die Schilder. In einigen Landkreisen befindet sich ein Schilderhersteller sogar direkt innerhalb der Zulassungsstelle (weil das Gebäude, in dem sich die Zulassungsstelle befindet, dem Schilderhersteller gehört). Ebenfalls teurer wird es, je weniger Kennzeichenbuden es um die Zulassungsbehörde herum gibt.
Ähnlich wie bei Tankstellen gibt es sowohl unabhängige Schilderläden als auch solche, die zu einer Kette gehören. Die größten Ketten in Deutschland mit jeweils mehreren Hundert Schildergeschäften unterhalten die Firma Kroschke aus Ahrensburg bei Hamburg sowie die Firma Tönnies aus Delmenhorst in Niedersachsen.
Wie in so vielen Bereichen hat das Internet und der Online-Handel aber auch in der Kennzeichenbranche Einzug gehalten. Mittlerweile gibt es zahlreiche Onlineshops, in denen Sie Kfz-Kennzeichen bequem online bestellen können. Die meisten Shops verfügen über eine eigene, zertifizierte Prägung. Es gibt aber auch Anbieter, die nicht selbst prägen, sondern mit einem Kennzeichenhersteller zusammenarbeiten.
Benötigen Anhänger und Fahrradträger ein eigenes Kennzeichen?
Neben Autos, Motorrädern und Traktoren gelten übrigens auch Anhänger als eigene Fahrzeuge. Sie müssen daher ebenfalls bei der jeweiligen Zulassungsstelle registriert werden und erhalten ein eigenständiges Kennzeichen (das von den Abmesssungen her in den meisten Fällen einem Autokennzeichen gleicht). Anders als bei einem Pkw benötigt man für einen Anhänger aber lediglich ein einzelnes Nummernschild.
Fahrradträger gelten hingegen nicht als eigene Fahrzeuge und müssen daher nicht extra zugelassen werden. Wohl aber müssen sie mit einem Kfz-Kennzeichen versehen werden. Dieses muss dieselbe Kombination tragen wie das Fahrzeug, an dem der Fahrradträger befestigt ist. Ähnlich wie bei Anhängern gleicht auch das Fahrradträger-Kennzeichen von den Abmessungen her in den meisten Fällen einem Autokennzeichen.
Wie werden Nummernschilder in der Schweiz bezeichnet? Wie in Österreich?
In Bayern und in Österreich werden die Nummernschilder umgangssprachlich auch als Nummerntafel bezeichnet. In der Schweiz verwendet man den Ausdruck Kontrollschild.